Knödel: die deutsche Kartoffelspezialität

Knödel oder Klöße? Was ist denn nun richtig? Beides! Denn in Norden heißen die runden Leckerbissen "Kloß", südlich des Mains dagegen "Knödel". In vielen Regionen werden, aber auch beide Begriffe verwendet. Aber eins haben alle Regionen gemein: Wir lieben die vielseitige Kartoffelspezialität.

Woher kommt der Knödel?

Wie schon gesagt: Knödel sind deutschlandweit beliebt. Und jede Ecke Deutschlands hat ihr spezielles „Signature Dish“ bzw. ihren „Signature Knödel“. Oder Kloß. Je nachdem wie man ihn eben nennt. Und genau das ist das Problem, wenn man sich auf die Suche nach dem „Ur-Knödel“ macht. Der Knödel ist in sehr vielen Regionen ein absolutes Traditionsgericht. Und seine Erfindung wird von mindestens genauso vielen Regionen für sich beansprucht. Thüringer Klöße gibt es nachweislich seit ca. 1800, das erste Knödelrezept aus Franken wurde vermutlich um 1850 gedruckt und die Österreicher können sich auf ein Tiroler Fastenknödel-Rezept aus dem 16. Jahrhundert berufen. Wer jetzt aber tatsächlich den allerersten Knödel gerollt hat, ist nicht eindeutig belegt. 

Welche Knödel gibt es?

  1. Kartoffelklöße
    Der Kloßteig besteht meist aus mehligkochenden Kartoffeln, Salz, Butter, Speisestärke und Eiern. Je nach Region unterscheidet sich die Zubereitung deutlich. Schlesische Klöße bestehen zum Beispiel aus gekochten Kartoffeln und Mehl. Für fränkische Kartoffelklöße wird dagegen nur die Hälfte der Kartoffeln gekocht und die andere Hälfte roh gerieben und untergemischt. In Thüringen werden sogar zwei Drittel rohe Kartoffeln untergemischt. Je höher der Anteil an gekochten Kartoffeln ist, desto weicher und elastischer werden die Klöße. Je mehr rohe Kartoffeln enthalten sind, desto fester werden sie.

  2. Semmelknödel
    Wie der Name schon vermuten lässt, bestehen Semmelknödel aus Semmeln (Brötchen), genau genommen altbackenen Semmeln. Alternativ kann man aber auch altbackenes Weißbrot oder Brezeln verwenden. Semmelknödel sind also das perfekte Rezept um altes Brot oder Brötchen zu verbrauchen. Neben eingeweichtem Brot oder Brötchen kommen außerdem Eier, Butter, Paniermehl und Gewürze in die Knödelmasse.

  3. Süße Knödel
    Nicht unbedingt typisch deutsch, aber Knödel müssen nicht immer herzhaft sein. Gerade in der österreichischen Küche sind Zwetschgen- oder Marillenknödel sehr beliebt. Und der Germknödel lässt bekanntlich die Herzen aller Skifahrer höher schlagen. Einfach probieren!

Wie kocht man Knödel?

Hier steckt der Fehler schon in der Frage, denn Knödel werden nicht gekocht. Sonst besteht die Gefahr, dass sie zerfallen. Und das will ja keiner. Daher: Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen (Knödel brauchen Platz!), die Knödel vorsichtig hineingeben und bei mittlerer Hitze einfach nur ziehen lassen. In dem siedenden Wasser garen die Knödel ganz vorsichtig vor sich hin, bis sie irgendwann an der Oberfläche schwimmen. Und das ist Ihr Zeichen: Jetzt sind die Knödel fertig! Das sollte nach ca. 20–25 Minuten der Fall sein, je nachdem wie groß Sie Ihre Knödel geformt haben.

Hilfe! Der Knödel fällt auseinander!

Statt einer schönen festen runden Kugel schwimmt im Topf nur noch eine Brei-Masse? Das ist sehr ärgerlich. Vor allem wenn man die Klöße als leckere Beilage zum Weihnachtsessen eingeplant hat.

Im Prinzip gibt es drei Gründe, die für das Misslingen verantwortlich sein können:

  1. Zu viel Flüssigkeit im Teig: Also entweder haben Sie zu viel Milch zur Semmelknödelmasse gegeben oder aber die rohen Kartoffeln nach dem Reiben nicht fest genug ausgepresst. Hier hilft es, wenn Sie einfach noch etwas Mehl, Brot oder Kartoffelstärke zur Masse geben.
  2. Zu weiches Brot: Wenn das Brot zu frisch ist, saugt es die Flüssigkeit nicht so gut auf. Das gleiche kann leider auch passieren, wenn man Toastbrot verwendet. Deswegen wirklich am besten Brötchen oder Laugengebäck vom Vortag nehmen! Das ist schön trocken und damit perfekt geeignet für Knödel.
  3. Zu viel Hitze: Wie schon gesagt, Knödel dürfen niemals kochen! Daher das Wasser nur kurz aufkochen lassen, Hitze reduzieren, Knödel vorsichtig hineingeben und ziehen lassen. 

Wenn Sie diese Punkte beachten, kann eigentlich nichts schiefgehen! Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir trotzdem: Den Probeknödel! Mit dem Probeknödel können Sie am besten feststellen, ob Konsistenz und Geschmack passen. Einer für alle, alle für einen sozusagen!

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