Die deutsche Brotkultur

Wenn man deutsche Auswanderer fragt, was sie am meisten vermissen sagen sie häufig deutsches Brot.

Kein Wunder, denn wir haben eine echte deutsche Brotkultur. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele verschiedene Brotsorten wie hier. Weit über 300 Arten werden im ganzen Land gebacken, und die unterscheiden sich je nach Region nochmals.
Ein Grund für die vielen verschiedenen Brotsorten im Land sind die unterschiedlichen Bodenbedingungen. Im Norden Deutschlands wird mehr mit Roggen gebacken und im Süden mehr mit Weizen. Auf der Schwäbischen Alb gibt es besonders viele Dinkelbrote, weil dort Dinkel wächst. 

Und die verschiedenen Brotsorten waren früher den verschiedenen Bevölkerungsgruppen vorbehalten: Weizenbrote für Könige und Adlige, Mischbrote aus feinem Mehl für vermögende Handwerker und Kaufleute. Das gemeine Volk aß grobe Vollkornbrote.

Deutsche lieben Brot

Brot hat eine lange Tradition. Das moderne Brot, also das mit Sauerteig gelockerte Brotlaib aus dem Ofen, wurde vor etwa 6.000 Jahren von den Ägyptern erfunden und kam mit den Römern bald auch nach Europa. Schon vor 1.300 Jahren wurden in den mittelalterlichen Städten in Deutschland erste Bäckereien eröffnet. 

Backen ist ein Handwerk. Und wie es bei vielen Handwerksberufen Sitte war und ist, gehen die Gesellen nach ihrer Ausbildung auf Wanderschaft. Dabei besuchen sie andere Städte und Länder. Besonders unter Lehrlingen im Getreidehandwerk ist das eine lange Tradition. Im Spätmittelalter, bis hin zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert, waren diese 'Wanderjahre' Voraussetzung, um für die Meisterprüfung zugelassen zu werden. Müller und Bäcker wanderten für ein oder zwei Jahre umher und arbeiteten in anderen Bäckereien. Von dort brachten sie neue Rezepte und Ideen zurück in ihre heimische Brotkultur. 

Gut ausgebildete Bäcker und eine abwechslungsreiche Getreidevielfalt sind die Grundlage für das breite Angebot an Brotsorten. Und deshalb ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

Das tägliche Brot

Brot kann man eigentlich den ganzen Tag essen. Zum Frühstück, als Beilage zum Mittagessen, statt Kuchen zum Nachmittagskaffee und wie der Name es schon sagt: zum Abendbrot.

Brot gehört zu unserem Grundnahrungsmittel. Sie bekommen es in jedem Lebensmittelmarkt, bei einer der vielen Bäckereien oder Sie backen es einfach selber. Das ist gar nicht schwer, da Brot aus wenigen Grundzutaten besteht. Zudem ist es doch einfach ein wundervolles Gefühl, das gut gelungene, fertig gebackene Brot aus dem Backofen zu holen. Nicht zu vergessen der herrliche Duft, der im ganzen Haus die Luft so köstlich schwängert.

Die deutsche Brotkultur wird aktiv gelebt. Denn Rezepte um und mit Brot gibt es unsagbar viele und um das deutsche Brot zu würdigen, gibt es inzwischen sogar den “Tag des Deutschen Brotes”. Am 21. April feiern die Deutschen Innungsbäcker und alle Brotliebhaber ihr Lieblingsprodukt: das Brot.



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