Lübecker Marzipan

Denken wir an Marzipan, denken wir auch an Lübeck.

Dort wurde die süße Nascherei nicht erfunden, ursprünglich kommt sie aus dem Orient, aber sie wurde dort seit 1806 von zwei unabhängigen Konditoren im Ostsee-Raum hergestellt. In Reval, was heute Tallinn/Estland ist, der Schweizer Konditor Lorenz Cawietzel und in Lübeck Johann Georg Niederegger (geb. 1777 in Ulm), der 1803 nach Lübeck kam und in der Konditorei Maret am Markt tätig war. Der Name des Letzteren ist den meisten wohl am geläufigsten. Kein Wunder da im Augenblick die Firma J.G. Niederegger GmbH & Co KG nach eigenen Angaben täglich bis zu 30.000 kg Marzipan herstellt und die Spezialität in über 40 Länder der Welt verschickt wird.

 

Die Geschichte des Lübecker Marzipans

Not macht erfinderisch! Im Jahre 1407, so heißt es, herrschte in Lübeck eine Hungersnot. Die Bäcker hatten kein Mehl, um Brot zu backen, aber die Lager waren dank der Hanse mit Zucker und Mandeln aus dem Orient gefüllt. So wies der Senat der Stadt die Bäcker an, aus den Rohstoffen nahrhafte "Brote" herzustellen, um die Landsleute vor dem Hungertod zu retten. Die Bäcker fügten etwas Rosenwasser hinzu - das "Markusbrot" (lateinisch "Marci panis") war erfunden.

Im 19. Jahrhundert förderten ortsansässige Marzipanmanufakturen den Aufstieg der süßen Versuchung. Heute ist Lübecker Marzipan wie Nürnberger Lebkuchen oder Aachener Printen eine gesetzlich geschützte Herkunftsbezeichnung.

 

Genuss mit Marzipan

Besonders an Weihnachten und Ostern wird viel Marzipan genascht. Angefangen von Marzipankartoffeln, Marzipanbrote und als Zutat in Gebäck, Desserts und Pralinen. Die Marzipan-Rohmasse lässt sich wunderbar verarbeiten und zu kleinen Figuren verformen. Verfeinert mit Gewürzen, Alkohol oder Aromen lassen sich ganz individuelle Naschereien herstellen. Kredenzen Sie doch mal eine Selektion des Lübecker Marzipans zu Wein. Die feine Süße harmonisiert perfekt zu der milden Säure des Rebensafts.

Das gute Lübecker Marzipan ist leicht feucht und saftig. Damit es möglichst lange so bleibt, bewahrt man es am besten gut verpackt und vor Luft geschützt an einem kühlen Ort auf. Denn wenn man schon sündigt, dann soll es auch ein wahrer Genuss sein!

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  • Klasse Artikel

    Klasse Journal, habe viele gute Artikel gefunden!