Dresdner Christstollen - das sächsische Traditionsgebäck

Neben Plätzchen gehört ein Weihnachtsstollen zur Kaffeezeit in der Adventszeit einfach dazu. Jedoch ist Stollen nicht gleich Stollen! Der wohl bekannteste Stollen  ist der Dresdner Christstollen. In der Geschichte wurde er das erste Mal im 15. Jahrhundert erwähnt. Damals diente der Stollen in der Vorweihnachtszeit als simples Backwerk, was in der Fastenzeit erlaubt war. Doch auch am Dresdner Hofe fand dieser „Striezel“ beim sächsischen Adel Gefallen, so dass er bald nicht mehr von der königlichen Tafel wegzudenken war. Wie ein Dresdner Christstollen auszusehen hat und in welchen Mengen welche Zutaten in den Teig kommen dürfen ist genau geregelt. Das Traditionsgebäck ist ein Markenprodukt, dessen geographische Herkunftsbezeichnung geschützt ist.

Ohne Butter kein Dresdner Christstollen

Der Dresdner Christstollen ist ein ansehnlicher Butter-Rosinen-Stollen. Bestandteile des Teiges sind unter anderen Rosinen, süße und bittere Mandeln, Orangeat, Zitronat, Mehl, Wasser und Hefe. Aber vor allem eins darf nicht fehlen: Butter! Auf 100 Teile Mehl kommen 50 Teile Butter. Dass Butter ein Geschmacksträger ist, wussten auch die Bäcker im 15. Jahrhundert. Damals bestand der „Strutzel“ lediglich aus Mehl, Hefe und Wasser. In der Fastenzeit erlaubte die katholische Kirche weder Milch noch Butter. Deshalb wurde der Butterbrief von den Kurfürsten an den Papst erfasst. Dieser wurde gebeten, das Butter-Verbot aufzuheben. Der Papst gab dem statt und von da an kamen gehaltvollerer Zutaten in den Stollen.

Der Dresdner Christstollen ist Slow-Food

Gut Ding will Weile haben – so ist es auch mit dem Dresdner Weihnachtsstollen. Wenn Sie Ihren Gästen oder der Familie einen Original Dresdner Stollen zu Weihnachten kredenzen wollen, dann backen Sie diesen am besten schon im November. Denn es gilt sich nicht nur an die richtigen Zutaten zu halten, der Stollen möchte reifen; wie ein guter Wein oder Käse. Der rohe Hefeteig möchte eine Nacht lang im Kühlschrank reifen. Am nächsten Tag braucht er zwei Stunden um wieder auf Zimmertemperatur zu kommen. Nachdem er als ein längliches Brot geformt ist, möchte er nochmal eine Stunde gehen. Nach dem Backen erhält er eine zusätzliche Schicht aus zerlassener Butter, gefolgt von einer dicken Puderzuckerschicht. Ausgekühlt, in Alufolie gewickelt, möchte er dann an einem kühlen Ort mindestens zwei Wochen ziehen.

Ein Gebäck mit einer so langen Geschichte und was so aufwendig hergestellt wird, verdient es zu ganz besonderen Momenten genossen zu werden.

 

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