Der Berliner: Ein Gebäck mit vielen Namen und einer Geschichte, die so rund und süß ist wie er selbst

Wenn es ein Gebäck gibt, das die Fähigkeit besitzt, uns durch seinen bloßen Anblick in gute Laune zu versetzen, dann ist es zweifellos der Berliner. Dieser gefüllte Teigball, bekannt unter einer Vielzahl von Namen wie Pfannkuchen, Krapfen oder in manchen Gegenden sogar Kreppel, ist mehr als nur eine süße Verführung. Es ist ein Stück Kultur, eine kulinarische Umarmung und ein fester Bestandteil der Karnevalszeit.

Eine kurze Geschichte des Berliners

Die Ursprünge des Berliners lassen sich schwer auf einen genauen Punkt zurückführen, aber es wird angenommen, dass seine Geschichte bis ins 16. Jahrhundert reicht. Ursprünglich als ein fettgebackenes Gebäck ohne Füllung zubereitet, erfuhr der Berliner im Laufe der Zeit zahlreiche Transformationen. Die Zugabe von Marmelade, Konfitüre oder Pflaumenmus als Füllung verwandelte ihn schließlich in das, was wir heute kennen und lieben.

Interessanterweise hat der Berliner je nach Region in Deutschland (und sogar weltweit) unterschiedliche Namen erhalten. Während er in Berlin selbst und im Norden als "Berliner" bekannt ist, nennt man ihn in Bayern und Österreich eher "Krapfen". In Hessen stößt man auf den "Kreppel", und in Westfalen auf den "Pfannkuchen". Doch egal, wie Sie ihn nennen, die Freude beim Hineinbeißen bleibt dieselbe.

Berliner und Karneval: Eine süße Tradition mit überraschenden Wendungen

Der Berliner, dieser pralle, mit Süßem gefüllte Teigball, verkörpert zur Karnevalszeit nicht nur den kulinarischen Überfluss, sondern auch die ausgelassene Freude und den Schalk, der mit diesem Fest einhergeht. Seine Beliebtheit während der Karnevalszeit lässt sich historisch aus der Tradition des Fests vor der Fastenzeit herleiten. In einer Zeit, in der man noch einmal ausgiebig feiern und genießen wollte, bevor die 40 Tage der Entbehrungen begannen, bot der fett- und zuckerreiche Berliner die perfekte Leckerei, um diesen Übergang zu zelebrieren.

Die Vielfalt an Füllungen des Berliners spiegelt die kreative und verspielte Natur des Karnevals wider. Ursprünglich mit Marmelade oder Konfitüre gefüllt, hat sich das Spektrum der Füllungen im Laufe der Zeit erweitert, um jeder Geschmacksrichtung gerecht zu werden – von Vanillecreme über Schokolade bis hin zu Eierlikör. Diese kulinarische Vielfalt ermöglicht es jedem, seinen persönlichen Favoriten unter den Berlinern zu finden und gleichzeitig Neues zu entdecken.

Doch nicht alle Füllungen sind darauf ausgerichtet, die Süßhunger zu stillen. Eine besonders schelmische Tradition ist das Befüllen einiger Berliner mit Senf – eine Überraschung, die dem karnevalistischen Humor entspricht. Diese mit Senf gefüllten Berliner werden oft unter die süßen Varianten gemischt und ahnungslosen Freunden oder Familienmitgliedern serviert. Die Reaktionen auf den unerwarteten Geschmack sind Teil des Spaßes und unterstreichen den spielerischen, manchmal närrischen Geist des Karnevals. Es ist diese Mischung aus Vorfreude, Überraschung und gemeinsamem Lachen, die den Berliner zu einem so besonderen Teil der Karnevalszeit macht.

Die Tradition des Berliners zu Karneval ist also weit mehr als nur eine Frage des Geschmacks; sie ist ein Ausdruck der kulturellen Geschichte, der sozialen Verbundenheit und des kollektiven Frohsinns. In jedem Berliner, ob klassisch süß oder frech gewürzt, steckt ein Stück Karneval – eine Einladung zum Feiern, Teilen und Genießen.

Machen Sie Ihren eigenen Karnevals-Berliner

Und weil wir wissen, dass die Vorfreude auf den Karneval und seine Leckereien groß ist, teilen wir hier ein einfaches Rezept mit Ihnen, damit Sie sich diese Freude nach Hause holen können.

Zutaten:

  • 500g Mehl
  • 50g Zucker
  • 250ml Milch (lauwarm)
  • 1 Würfel frische Hefe (42g)
  • 50g geschmolzene Butter
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • Marmelade, Konfitüre oder Pflaumenmus zum Füllen
  • Puderzucker zum Bestäuben
  • Öl zum Frittieren

 

Zubereitung:

  1. Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und zusammen mit dem Zucker unter das Mehl mischen. Anschließend die geschmolzene Butter, das Ei und eine Prise Salz hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
  2. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten, dann etwa 1,5 cm dick ausrollen und mit einem runden Ausstecher (oder einem Glas) Kreise ausstechen.
  3. Die Teigkreise erneut gehen lassen, während das Öl in einem tiefen Topf oder einer Fritteuse auf etwa 175°C erhitzt wird.
  4. Die Teigkreise vorsichtig ins heiße Öl geben und von beiden Seiten goldbraun ausbacken. Mit einer Schaumkelle herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  5. Nach dem Abkühlen mit einer Spritztülle die Marmelade in die Mitte der Berliner spritzen und mit Puderzucker bestäuben.

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