Deutsche Biere

Deutschland ist ein Bierland und für seine deutschen Biere weltberühmt. Schließlich kommen die ganzen Scharen an ausländischen Besuchern des Oktoberfestes in München nicht wegen den Fahrgeschäften, sondern um echtes Bayerisches Bier zu trinken. Und wenn die fünfte Jahreszeit, die Karnevalszeit angefangen hat, steigt der Kölsch-Konsum in und um Köln merklich!
Wir Deutschen und unsere ausländischen Besucher trinken nicht nur gerne Bier, wir sind auch oft unseren regionalen Bierspezialitäten treu. Und davon gibt es sogar neun Biersorten, die als Lebensmittel mit geschützter geographischer Herkunft bei der Europäischen Kommission eingetragen sind. Doch welche sind es und was sind deren Besonderheiten?

Deutsche Biere mit dem Gütezeichen der Europäischen Kommission

Aktuell (Stand März 2019) dürfen sich neun Biersorten mit einem Gütezeichen schmücken.

Welche das sind? Fangen wir doch im Norden von Deutschland an und arbeiten uns dann Richtung Süden durch.

  1. Bremer Bier: Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität traditioneller Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurde dabei nicht nur in der Heimat geschätzt. Bremer Braukunst wurde im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert. Das obergäriges Bier wurde nicht nur regional verkauft, sondern in zahlreiche Länder an Nord- und Ostsee transportiert; es gab bis zu 250 kleine Brauereien. Danach wurde in 21 Brauereien (1809) nur noch in Bremen für den Bedarf im Ort und Umzu produziert. Die Brauerei Beck ist wohl die bekannteste Brauerei aus Bremen.
  2. Dortmunder Bier: Die Jahrhunderte alte Dortmunder Braugeschichte hatte um die Jahrtausendwende einen Tiefpunkt erreicht. Wurde früher an zig verschiedenen Standorten im gesamten Stadtgebiet Bier gebraut, so führten Fusionen, Übernahmen und Pleiten zu einer derartigen Konzentration, dass am Ende nur noch zwei Braustandorte übrig blieben. Mit einer Ausnahme gehören inzwischen alle Dortmunder Biermarken der Radeberger Gruppe und somit Dr. Oetker. Gebraut werden alle Dortmunder Marken wie Ritter, Union, Hansa, dab, Kronen, Stifts, Thier, Brinkoff’s (und noch viele weitere) nur noch in einer Brauerei sowie im kleinen Brauhaus Hövels in der Innenstadt.
  3. Kölsch: Kölsch ist so kölsch wie der Dom. Ein helles, blankes (also klares) Vollbier, das süffig, leicht gehopft und malz-nussig die Herzen der Genießer erobert hat. Kölsch ist nicht nur ein Sortenname, sondern auch eine rechtlich geschützte Herkunftsbezeichnung. Wenn es unter diesem Namen auf dem Markt ist, muss es zwingend in Köln oder unmittelbarer Umgebung gebraut worden sein. So will es das Gesetz. Vom unfreundlichen Köbes am Dom serviert, oder aus’m Pittermänchen auf der Gartenparty. Kölsch geht gut rein.
  4. Hofer Bier: Im bayerischen Hof wird seit dem 14. Jahrhundert Bier gebraut. Früher gab es in Hof zehn Braustätten, heute sind es fünf, die zum Teil noch auf Kommunbraurechte zurückgehen. Hofer Bier gibt es als Schankbier, Eisbier, Hell/Lager, Pils, Export, Dunkel, Kellerbier, Märzen, Bock hell, Bock dunkel, Doppelbock hell, Doppelbock dunkel, Weizenschankbier, Kristallweizen, Weizenbier hell, Weizenbier dunkel und Weizenbock. Der Alkoholgehalt variiert zwischen 2,7 und 8 Prozent. 
  5. Mainfranken Bier: Die Biere aus der Region Mainfranken werden nach jahrhundertealter, traditioneller Herstellungsmethode gebraut. So wurde bereits 1381 in der Klosterbrauerei Münnerstadt Bier erzeugt. Bei der Herstellung werden ausschließlich regionale Rohstoffe verwendet. Mainfranken-Bier hat einen Alkoholgehalt von einem bis sieben Prozent. Je nach Sorte geht die Farbe von hell bis dunkel und von wenig gehopft bis stark gehopft.
  6. Kulmbacher Bier: Das Bier wurde den Kulmbachern sozusagen schon in die Wiege gelegt, denn Reste von Bierbrot in einer 3.000 Jahre alten Amphore aus einem hallstattzeitlichen Hügelgräberfeld gelten als der älteste Bierfund auf deutschem Boden. Schon 1349 gab es die ersten konkreten Hinweise auf eine Kulmbacher Braustätte. 
  7. Reuther Bier: Die Schloßbrauerei Reuth besteht urkundlich seit 1742. Bier wird in Reuth jedoch schon seit über 500 Jahren gebraut - wenn auch anfangs nur für den Eigenbedarf. Ursprünglich stellte man nur eine Sorte Bier her, das bekannte "Reuther Lager". Heute gibt es Reuther Bier als Lagerbier, Schloß-Pils, Weißbier, Zoigl und Spezial. Der Alkoholgehalt variiert je nach Sorte zwischen 4,8 und 5,6 Prozent.
  8. Münchner Bier: Der Begriff Münchner Bier umfasst nahezu alle unter- und obergärigen Biere, die in München gebraut werden. Von den Hell-, Export und Pilsbieren über die Dunkel-, Märzen- und Bockbiere bis zu den Weizenbieren werden alkoholhaltige und manche alkoholfreie Variante angeboten. Das Wasser für die Herstellung des Münchner Bieres stammt ausschließlich aus den tertiären Molasseschichten der Münchner Schotterebene. Darüber hinaus darf auf dem Münchner Oktoberfest nur Bier aus Münchner Brauereien ausgeschenkt werden.
  9. Bayerisches Bier: Bayerisches Bier hat je nach Sorte einen feinherben bis malzaromatischen Geschmack. Die ganzjährig konsumierten Hauptsorten (Weißbier, Helles, Export) werden dabei durch saisonale Spezialitäten, wie Fasten-Starkbiere in der Fastenzeit, den Josephi-Bock ab Mitte März, den Maibock ab Mitte April, leichte Sommerbiere in den heißen Monaten, Festbiere ab Mitte September oder die etwas stärkeren, oft dunklen Winterbiere, ergänzt. In Bayern gebrautes Bier wird aufgrund seiner einzigartigen Qualität auch weltweit exportiert. 



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